Weihnachten 2007

Liebe Freunde,

wir sind gerade mit unserer ANTAIA in Australien gelandet und sind auf der Rinderfarm unserer Freunde. Daher nur ein kurzer Abriss über das vergangene Jahr.

Nach Neujahr 2006/07 haben wir unser neues Boot fertiggestellt, über unsere Betonrampe ins Wasser gelassen und eine kurze erfolgreiche Probefahrt gemacht.

Aus Deutschland kam ein langjähiger Freund zu Besuch, mit dem wir schöne Tage verbrachten.

Dann war mehr Arbeit auf dem Grundstück angesagt und Vorbereitungen für unseren Deutschlandaufenthalt. Im März nach schweren Regenfällen, wurde unser Grundstück und unsere Hütte mit braunem Regenwasser überschwemmt und die Aufräumarbeiten konnten grad noch erledigt werden, bevor wir im April mit einer Woche Zwischenstopp in Los Angeles bei unseren Verwandten nach Deutschland flogen, um den 80. Geburtstag meiner (Elkes) Mutter zu feiern.
Mit meinen Eltern (beide gehörlos) und dem Gehörlosenverein machten darauf wir eine einwöchige Rundreise durch Polen, sehr eindrucksvoll und interessant.

Bei einem Arztbesuch stellte sich dann heraus, dass Werner knapp an einem Schlaganfall entlanggeschrappt war und in Null-Komma-Nichts war er im Krankenhaus, damit man ihm die linke Halsschlagader aufschneiden und reinigen konnte. (Carotis interna stenose). Eine sehr heikle Operation, bei der viel schief gehen kann, aber zum Glück verlief alles gut und er hat nur ein taubes Ohrläppchen zurückbehalten.

Besuche bei Werners Familie und von und bei Freunden und alten Seglerbekanntschaften liessen die restliche Zeit schnell vorübergehen.
Nach knapp drei Monaten flogen wir Anfang Juli für drei Tage nach Hongkong und Dank eines Freundes sahen wir in der kurzen Zeit viel mehr als der durchschnittliche Tourist je zu sehen bekommt.

Weiterflug, ein Tag in Auckland, Neuseeland und einige Tage bei unseren Freunden in Nuku'alofa und schon waren wir auf dem Weg nach Neiafu, wegen Übergepäck und keinen Flügen diesmal auf der tonganischen Fähre Pulupaki. Abfahrt 22 Uhr abends, Pickepacke voll mit Tonganern und Gepäck. Wir hatten das Glück, ein Plätzchen in der Eignerkabine zu ergattern, wo sogar ein Bett und Sofa frei waren, zudem eine eigne Toilette, sodass ich meinen 53. Geburtstag relativ bequem beginnen konnte. Die sonstigen Zustände auf dem Schiff waren nicht gerade angenehm. Nach 17 Stunden kamen wir in Neiafu an und dank unserem netten Nachbarn aus der Hungalagune, der uns mitnahm, noch am selben Tag nach Hause, wo unser Kater Taika schon sehnsüchtig wartete.

Eine Woche Besuch von einem Segler, den wir in Deutschland kennengelernt hatten, dann vergingen die nächsten Wochen schnell mit Ein -und Umräumen und Vorbereitungen auf unsere Segeltour nach Australien, sowie Treffen mit anderen Booten, vielen davon Trans-Ocean Mitgliedern.
Ende September, später als geplant, kamen wir dann endlich los von Tonga.

Wir hatten eine sehr schnelle Überfahrt nach Savusavu auf Vanua Levu in Fiji, wo wir eine gute Woche blieben und auch mit dem Bus auf die andere Seite der Insel nach Labasa fuhren.

Mit ANTAIA ging es dann weiter mit zahlreichen Stopps zur nächsten Insel Viti Levu und an deren Nordküste entlang nach Lautoka und Nadi, wo wir in der Vuda Point Marina das Schiff für drei Tage an Land stellten, um das Unterwasserschiff zu streichen (die Australier lassen nur Schiffe mit sauberem Unterwasserschiff ins Land), und den Geber vom Echolot und einen Teil von der Wellenabdichtung zu wechseln.

Die Insel Maloeleiei mit dem Musket Cove Resort und Yachtclub, wo Segler eine ganze Saison verbringen, war unser nächster Stopp in Fiji und leider nur einige Inseln in der Mamanuca und südlichen Yasawa Gruppe. Anfang November, die Hurrikanzeit hatte schon offiziell begonnen, ging es dann weiter nach Port Vila auf Efate, eine der Inseln von Vanuatu. Hier machten wir eine Inselrundfahrt und warteten auf günstige Winde, um nach Neukaledonien zu segeln. Überall, in Fiji, Vanuatu und Neukaledonien, trafen wir Segelfreunde wieder, die wir zum Teil lange Jahre nicht gesehen hatten, trafen befreundete Segler vom Bodensee und knüpften auch neue Bekanntschaften.
Ende November war dann der Wind etwas günstiger, sodass wir von Port Vila aus grade noch das grosse türkisblaue Atoll Ouvea, das zu Neukaledonien gehört, anliegen konnten. Von dort aus segelten wir zur Küste von Neukaledonien und hangelten uns nach Süden durch zur schönen Iles des Pines, die wir im Jahr 2000 nicht mehr besuchen konnten. Leider nur drei Tage Aufenthalt mit Inselbesichtigung, dann weiter nach Noumea, der Hauptstadt von Neukaledonien, für kurze vier Tage, bevor wir am Donnerstag, den dreizehnten Dezember (NIE Freitags!!siehe Pitcairnbericht) nach Gladstone in Australien aufbrachen, gut 800 Seemeilen, 1500 km entfernt. Knapp sieben Tage später fuhren wir bei Sonnenaufgang in die Meerenge vor Gladstone ein und lagen einige Stunden später in der Marina. Die Behördenvertreter von Zoll, Immigration und MAF (Gesundheitsbehörde) waren sehr freundlich, der MAF Mensch durchsuchte das Boot sehr gründlich, hatte aber bis auf Reste von frischem Gemüse und Popcorn und angefangenem Käse, sowie dem Abfall, nicht viel zum Mitnehmen oder Beanstanden gefunden. Er war allerdings der erste Behördenvertreter in über 21 Jahren und etlichen hundert Einklarierungen, der in unsere grosse Segellast im Bug vom Boot schauen wollte.
Am nächsten Tag schon holten uns unsere Freunde ab, und da sind wir nun 30 Kilometer im Landesinneren und füttern preisgekrönte Mastrinder, helfen Zäune reparieren, ernten Mangos, beobachten Kängurus und Papageien und warten auf's Christkind.

Wir werden voraussichtlich hier in Australien bleiben, bis ANTAIA verkauft ist, wo genau, wissen wir noch nicht.

Gestern haben wir unser Mobiltelefon aktiviert und man kann uns unter der Nummer 0061 438770506 erreichen. Oder wie gehabt, mit Email.

Nun hoffen wir, dass diese Grüsse Euch noch rechtzeitig erreichen (-Weihnachten kommt ja auch immer so plötzlich ;-)) und wünschen

EIN FROHES WEIHNACHTSFEST, EINEN GUTEN RUTSCH UND EIN GLÜCKLICHES, GESUNDES, FRIEDLICHES JAHR 2008 !!

Allen die uns geschrieben haben, herzlichen Dank, wir werden antworten, sobald wir Zeit haben.

Viele liebe Grüsse von
Elke & Werner

ANTAIA

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